
Zusammenfassend:
- Ihre heutigen Fachkompetenzen verlieren rapide an Wert; proaktives Handeln ist entscheidend.
- Karrieresicherheit entsteht nicht durch das Sammeln von Skills, sondern durch ein strategisch aufgebautes, persönliches Kompetenz-Ökosystem.
- Die Überwindung der „Komfortskill-Falle“ – der Tendenz, nur Bekanntes zu vertiefen – ist der Schlüssel zu echtem Wachstum.
- Durch „Skills-Stacking“ kombinieren Sie 3 Kompetenzen zu einem einzigartigen Profil, das von keiner KI ersetzt werden kann.
Spüren Sie es auch? Das unterschwellige Gefühl, dass Ihr Fachwissen, einst Ihr grösster Trumpf auf dem Schweizer Arbeitsmarkt, an Boden verliert. Sie hören von KI, Automatisierung und Digitalisierung und fragen sich, ob Ihre Fähigkeiten in fünf Jahren noch gefragt sein werden. Viele Ratgeber reagieren darauf mit endlosen Listen von Trend-Skills wie „Data Science“ oder „KI-Management“. Doch das blosse Abhaken dieser Buzzwords führt oft in eine Sackgasse – es macht Sie austauschbar und nicht zukunftssicher.
Die Angst vor Obsoleszenz ist für viele Schweizer Angestellte zwischen 25 und 45 Jahren real. Die übliche Reaktion ist oft, sich an das zu klammern, was man kennt, oder einen weiteren teuren Zertifikatslehrgang zu buchen, in der Hoffnung, dass das „Papier“ die Karriere rettet. Aber was wäre, wenn der wahre Schlüssel zur Karrieresicherheit nicht im Sammeln einzelner, isolierter Kompetenzen liegt, sondern im Aufbau eines persönlichen und widerstandsfähigen Kompetenz-Ökosystems? Es geht nicht darum, was Sie lernen, sondern darum, *wie* Sie lernen und Ihre Fähigkeiten strategisch kombinieren.
Dieser Artikel bricht mit dem reaktiven Nachqualifizieren. Wir werden nicht nur die wichtigsten Kompetenzfelder beleuchten, sondern Ihnen eine strategische Blaupause an die Hand geben. Sie lernen, wie Sie Ihre persönliche Kompetenzlücke analysieren, die typisch schweizerische „Komfortskill-Falle“ vermeiden und durch intelligentes „Skills-Stacking“ ein Profil schaffen, das so einzigartig ist, dass es weder von einem Kollegen noch von einer KI kopiert werden kann. Machen Sie sich bereit, vom passiven „Skill-Konsumenten“ zum aktiven Architekten Ihrer eigenen, zukunftssicheren Karriere zu werden.
Dieser Leitfaden ist Ihr strategischer Kompass für den Schweizer Arbeitsmarkt von morgen. Entdecken Sie in den folgenden Abschnitten, wie Sie Ihre Karriere proaktiv gestalten und sichern können.
Inhaltsverzeichnis: Ihr Wegweiser zu den Zukunftskompetenzen 2028
- Warum Ihre heutigen Fachkompetenzen in 5 Jahren nur noch 30% wert sein werden?
- Wie Sie einen persönlichen Kompetenz-Entwicklungsplan in 7 Schritten aufbauen?
- Formale Zertifikate oder selbstgesteuertes Lernen: Was beschleunigt Ihre Karriere wirklich?
- Der Komfortskill-Fehler, der Sie nur in bereits bekannten Bereichen verbessert
- Wie Sie durch Skills-Stacking 3 Kompetenzen zu einem konkurrenzlosen Profil verbinden?
- Wie Sie einen persönlichen Kompetenz-Entwicklungsplan in 7 Schritten aufbauen?
- Wie Sie mit 4 Soft Skills eine Stelle schaffen, die keine KI ersetzen kann?
- Wie Sie lebenslanges Lernen zur Gewohnheit machen statt zur lästigen Pflicht?
Warum Ihre heutigen Fachkompetenzen in 5 Jahren nur noch 30% wert sein werden?
Die Vorstellung, dass ein einmal erworbenes Diplom eine lebenslange Jobgarantie darstellt, ist ein Relikt aus einer vergangenen Ära. Heute erleben wir eine paradoxe Situation auf dem Schweizer Arbeitsmarkt: Trotz einer äusserst niedrigen Arbeitslosenquote, die laut den neuesten SECO-Arbeitsmarktdaten bei nur 2,4% liegt, herrscht ein enormer Kompetenzdruck. Unternehmen suchen händeringend nach Fachkräften, finden aber oft nicht die richtigen Profile. Der Grund dafür ist die dramatische Halbwertzeit von Wissen. Was Sie heute als Experte auszeichnet, kann in wenigen Jahren zur Grundvoraussetzung oder gar irrelevant werden.
Diese Entwicklung wird als Kompetenzverfall bezeichnet. Technologische Sprünge, insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz, automatisieren nicht nur manuelle Tätigkeiten, sondern zunehmend auch kognitive Routineaufgaben. Ihr mühsam erarbeitetes Fachwissen in einem spezifischen Software-Tool oder einer bestimmten Prozessmethodik kann über Nacht durch eine neue Technologie obsolet werden. Es geht nicht mehr darum, ob man von diesem Wandel betroffen ist, sondern nur noch, wie schnell und wie stark.
Eine Studie der INOLUTION AG zu Zukunftskompetenzen in Schweizer KMU hat bereits gezeigt, welche Fähigkeiten im Zentrum stehen, um diesem Verfall entgegenzuwirken. Als die drei wichtigsten Soft Skills wurden Problemlösungskompetenz, die Fähigkeit, IT-Tools anzuwenden, und die grundsätzliche Bereitschaft, Neues zu lernen, identifiziert. Das zeigt deutlich: Die eigentliche Kernkompetenz der Zukunft ist die Fähigkeit zur Anpassung selbst. Der Wert liegt nicht mehr im Besitz von Wissen, sondern in der Fähigkeit, schnell neues Wissen zu erwerben und anzuwenden.
Wie Sie einen persönlichen Kompetenz-Entwicklungsplan in 7 Schritten aufbauen?
Proaktives Handeln beginnt mit einem Plan. Statt wahllos Online-Kurse zu buchen, benötigen Sie einen persönlichen Kompetenz-Entwicklungsplan (KEP), der als Ihr strategischer Kompass dient. Er hilft Ihnen, Ihre Lerninvestitionen gezielt dort einzusetzen, wo sie den grössten Hebel für Ihre Karriereentwicklung haben. Ein solcher Plan ist kein starres Dokument, sondern ein lebendiges Werkzeug, das mit Ihnen und Ihren Zielen wächst. Der Aufbau eines solchen Plans lässt sich in sieben klare Schritte unterteilen.

Diese visuelle Darstellung eines Entwicklungspfades symbolisiert die Reise, die vor Ihnen liegt. Jeder Schritt baut auf dem vorherigen auf und führt Sie durch unterschiedliche „Terrains“ Ihrer beruflichen Entwicklung. Der Schlüssel liegt darin, nicht nur den Gipfel im Blick zu haben, sondern jeden einzelnen Wegweiser bewusst zu setzen und zu verfolgen. Die folgende Liste bietet Ihnen eine strukturierte Anleitung, um Ihren eigenen, massgeschneiderten Pfad zu definieren und die Lücke zwischen Ihren aktuellen Fähigkeiten und Ihren zukünftigen Ambitionen systematisch zu schliessen.
- Ehrliche Bestandsaufnahme durchführen: Analysieren Sie ungeschönt, welche Kompetenzen (fachlich, methodisch, sozial) Sie bereits besitzen und wo Sie diese erfolgreich einsetzen.
- Skill Gap Analyse nutzen: Führen Sie Online-Selbsttests oder Kompetenz-Checks durch, um die Lücke zwischen Ihrem Ist-Zustand und den Anforderungen Ihrer Wunschposition zu identifizieren.
- Realistische Lernziele setzen: Formulieren Sie SMARTe Ziele. Besser: „Ich widme 20 Minuten täglich dem Thema Python für Datenanalyse“ als „Ich will Programmieren lernen“.
- Förderlandschaft nutzen: Recherchieren Sie gezielt nach kantonalen Weiterbildungszuschüssen oder Beiträgen von Branchenverbänden in der Schweiz, um Ihre Investition zu optimieren.
- Lernformate in den Alltag integrieren: Verankern Sie das Lernen fest in Ihrer Routine, z.B. durch einen Fach-Podcast während des Pendelns oder einen 15-minütigen Online-Kurs in der Mittagspause.
- Zwischen Zertifikaten abwägen: Evaluieren Sie kritisch, was Sie wirklich weiterbringt: ein eidgenössischer Fachausweis, ein CAS/DAS oder ein agiles Online-Zertifikat mit Portfolio-Nachweis?
- Kontinuierliche Anpassung: Überprüfen Sie Ihren Plan quartalsweise. Sind die Ziele noch relevant? Ist das Lernformat effektiv? Passen Sie Ihre Strategie agil an.
Formale Zertifikate oder selbstgesteuertes Lernen: Was beschleunigt Ihre Karriere wirklich?
In der Schweiz hat das formale Zertifikat – sei es ein eidgenössischer Fachausweis, ein MAS oder ein anderes Diplom – traditionell einen hohen Stellenwert. Es signalisiert Engagement, Durchhaltevermögen und eine geprüfte Wissensbasis. Für viele Personalabteilungen in Grosskonzernen ist es nach wie vor ein wichtiges Filterkriterium. Doch in einer Welt, in der sich Technologien und Anforderungen rasant ändern, stellt sich die Frage: Ist der oft jahrelange und kostspielige Weg zu einem formalen Titel immer die beste Investition in die eigene Zukunft? Oder kann agiles, selbstgesteuertes Lernen schneller und gezielter zum Erfolg führen?
Die Antwort ist nicht schwarz-weiss, sondern hängt stark von Ihrer Branche, Ihrer Karrierestufe und der Unternehmenskultur ab. Der folgende Vergleich zeigt die zentralen Unterschiede und hilft Ihnen bei der Entscheidung, welcher Weg für Ihr persönliches Kompetenz-Ökosystem der richtige ist. Diese Daten basieren auf einer Analyse des Kaufmännischen Verbands Schweiz, die die aktuelle Arbeitsmarktrealität widerspiegelt.
| Kriterium | Formale Zertifikate (z.B. MAS) | Selbstgesteuertes Lernen |
|---|---|---|
| Anerkennung bei Schweizer Arbeitgebern | Hoch (Stempel-Effekt) | Variabel (abhängig vom Portfolio) |
| Zeitaufwand | 12-24 Monate strukturiert | Flexibel, individuell anpassbar |
| Kosten | CHF 15’000-30’000 | CHF 500-5’000 |
| Gehaltssteigerung | Durchschnittlich 15-20% | 5-15% mit nachweisbarem Portfolio |
| Eignung für KMU | Mittel | Hoch (Agilität geschätzt) |
| Eignung für Grosskonzerne | Hoch | Mittel |
Die Tabelle verdeutlicht einen entscheidenden Punkt: Während formale Bildung Sicherheit und eine oft höhere Gehaltssteigerung verspricht, bietet selbstgesteuertes Lernen Flexibilität und Kosteneffizienz – besonders wertvoll in agilen KMU. Der Schlüssel zum Erfolg beim Selbstlernen liegt im Aufbau eines überzeugenden Portfolios, das Ihre erworbenen Fähigkeiten konkret beweist.
In der Schweizer Arbeitswelt hat das offizielle Papier nach wie vor eine kulturelle Bedeutung, aber agile Selbstlern-Projekte überzeugen zunehmend, besonders in der Tech-Branche.
– Kaufmännischer Verband Schweiz, Future Skills Studie 2024
Der Komfortskill-Fehler, der Sie nur in bereits bekannten Bereichen verbessert
Einer der grössten Saboteure der Karriereentwicklung ist ein subtiles, aber mächtiges Verhaltensmuster: die Komfortskill-Falle. Sie beschreibt die menschliche Tendenz, sich vor allem in jenen Bereichen weiterzubilden, in denen man bereits gut ist. Ein exzellenter Projektmanager besucht noch einen weiteren Kurs für agiles Projektmanagement, anstatt sich in das für ihn unsichere Terrain der Datenanalyse zu wagen. Dieses Verhalten fühlt sich produktiv an, zementiert aber letztlich nur den Status quo und verhindert den Aufbau eines wirklich breiten und widerstandsfähigen Kompetenz-Ökosystems.
Besonders die in der Schweiz tief verankerte Mentalität der Risikovermeidung und des Perfektionismus kann diesen Fehler verstärken. Man scheut sich, in neuen, unsicheren Feldern als Anfänger dazustehen und Fehler zu machen. Ein Fallbeispiel aus der Praxis illustriert dies:
Fallstudie: Die Schweizer Sicherheitsfalle als Karrierebremse
Unternehmen berichten, dass Mitarbeitende oft in ihren etablierten Kompetenzbereichen verharren. Aus Angst, den hohen eigenen Qualitätsansprüchen nicht zu genügen, meiden sie neue, unsichere Felder. Als Gegenmassnahme empfiehlt die Me & Company Akademie sogenannte „intergenerationelle Skill-Tandems“. Hierbei arbeiten erfahrene Mitarbeitende gezielt mit Digital Natives zusammen. Der erfahrene Buchhalter lernt vom jungen Kollegen die Grundlagen von Python-Skripten zur Datenautomatisierung, während der junge Kollege im Gegenzug von der Verhandlungsexpertise des Seniors profitiert. So brechen beide Seiten aus ihrer Komfortzone aus und lernen voneinander.
Um dieser Falle zu entgehen, müssen Sie Ihr eigenes Lernverhalten bewusst steuern. Es geht darum, das beruhigende Gefühl der Meisterschaft in bekannten Gebieten gezielt gegen das herausfordernde, aber wachstumsfördernde Gefühl des Nicht-Wissens in neuen Domänen einzutauschen. Die folgende Checkliste hilft Ihnen dabei, Ihre eigenen Komfort- und Wachstumszonen zu identifizieren.
Ihr Aktionsplan: Den Komfortskill-Fehler aufdecken
- Stärken auditieren: Identifizieren Sie Ihre Top-5-Stärken und notieren Sie, wie oft Sie diese in der letzten Woche bewusst zur Weiterbildung genutzt haben.
- Neugier wecken: Listen Sie 3 Fachbereiche auf, die Sie faszinieren, in denen Sie aber absoluter Anfänger sind (z.B. Green Tech, User Experience Design, Verhaltenspsychologie).
- Kompetenzen klassifizieren: Bewerten Sie Ihre aktuellen Skills. Welche sind „Komfort-Skills“ (täglich sicher genutzt) und welche könnten „Stretch-Skills“ (hohes Wachstumspotenzial) sein?
- Grenzen überschreiten: Suchen Sie aktiv nach einem kleinen Projekt oder einer Aufgabe, die komplett ausserhalb Ihrer Kernexpertise liegt. Ein Finanzexperte könnte sich z.B. freiwillig für ein Nachhaltigkeitsprojekt melden.
- 70-20-10-Modell anwenden: Strukturieren Sie Ihre Lernzeit bewusst: 70% zur Vertiefung Ihrer Kernkompetenzen, 20% für verwandte, angrenzende Skills und 10% für Experimente in völlig neuen Bereichen.
Wie Sie durch Skills-Stacking 3 Kompetenzen zu einem konkurrenzlosen Profil verbinden?
In einer Welt voller Spezialisten reicht es nicht mehr aus, in nur einer Sache gut zu sein. Die wahre Stärke und Unverwechselbarkeit auf dem Arbeitsmarkt von morgen entsteht durch Skills-Stacking. Das Konzept ist einfach, aber wirkungsvoll: Statt zu versuchen, in einem Bereich zur Weltspitze zu gehören (Top 1%), kombinieren Sie drei oder mehr Fähigkeiten, in denen Sie gut sind (Top 25%), zu einem einzigartigen Kompetenz-Ökosystem. Diese Kombination schafft ein Profil, das extrem selten und daher wertvoll ist.
Denken Sie an einen Marketingmanager in der Uhrenbranche. Beherrscht er nur Marketing, ist er einer von vielen. Beherrscht er zusätzlich die Grundlagen der Uhrmacherei und versteht die technischen Details, wird er schon wertvoller. Wenn er nun als dritte Kompetenz noch datengestützte Kundenanalyse mittels CRM-Systemen hinzufügt, entsteht ein unschlagbares Profil: Ein Marketingexperte, der sowohl das Produkt in seiner Tiefe versteht als auch die Kundenbedürfnisse datenbasiert analysieren kann. Eine solche Person ist für ein Schweizer Uhrenunternehmen Gold wert.

Die Kunst liegt darin, Fähigkeiten zu kombinieren, die nicht offensichtlich zusammengehören. Verbinden Sie Ihre Kernkompetenz (z.B. Finanzen) mit einer technischen Fähigkeit (z.B. Prozessautomatisierung) und einer menschzentrierten Fähigkeit (z.B. Verhandlungsführung). Diese Schnittmenge ist Ihr „Unique Selling Proposition“ als Fachkraft. Sie sind nicht mehr nur „Buchhalter“, sondern „Finanzexperte, der Prozesse automatisiert und komplexe Verträge mit Lieferanten verhandelt“. Das ist ein völlig neues Level der Positionierung.
Wie Sie einen persönlichen Kompetenz-Entwicklungsplan in 7 Schritten aufbauen?
Nachdem die strukturellen sieben Schritte zur Erstellung eines Kompetenz-Entwicklungsplans (KEP) klar sind, folgt die entscheidende Phase: die psychologische Umsetzung. Ein Plan auf dem Papier ist wertlos, wenn er nicht mit Leben gefüllt wird. Die grössten Hürden sind hierbei nicht fehlende Ressourcen, sondern interne Widerstände wie Prokrastination, Perfektionismus und die Angst vor dem Scheitern. Ihren KEP erfolgreich umzusetzen bedeutet, ihn zu einem Teil Ihrer Identität zu machen und nicht nur zu einer weiteren lästigen Aufgabe auf Ihrer To-do-Liste.
Der erste Schritt zur erfolgreichen Implementierung ist die Verankerung im Alltag. Anstatt sich vorzunehmen, „am Wochenende 4 Stunden zu lernen“, was leicht verschoben wird, integrieren Sie winzige Lerneinheiten, sogenannte „Micro-Learnings“, in bestehende Gewohnheiten. Zum Beispiel: 10 Minuten einen Fachartikel lesen zum Morgenkaffee, 15 Minuten einen Podcast hören auf dem Weg zur Arbeit, eine Lektion eines Online-Kurses direkt nach der Mittagspause. Diese kleinen, aber konsistenten Einheiten summieren sich über die Zeit zu einem enormen Wissenszuwachs und senken die Hemmschwelle, überhaupt anzufangen.
Ein weiterer kritischer Faktor ist das soziale Commitment. Teilen Sie Ihre Lernziele mit einer Vertrauensperson, einem Mentor oder einem „Lern-Buddy“. Diese soziale Verbindlichkeit erhöht den Druck, am Ball zu bleiben. Noch wirksamer ist es, das Gelernte sofort anzuwenden und anderen zu erklären. Wenn Sie einen neuen Skill erlernt haben, bieten Sie an, Ihrem Team eine kurze Einführung zu geben. Durch das Lehren festigt sich Ihr eigenes Wissen und Sie schaffen einen sichtbaren Beweis Ihrer neuen Kompetenz. So wird Ihr KEP vom stillen Dokument zum aktiven Treiber Ihrer sichtbaren Karriereentwicklung.
Wie Sie mit 4 Soft Skills eine Stelle schaffen, die keine KI ersetzen kann?
Während Hard Skills und Fachwissen zunehmend von künstlicher Intelligenz automatisiert oder unterstützt werden, rücken menschliche Kernkompetenzen – oft als Soft Skills bezeichnet – ins Zentrum. Sie sind es, die den Unterschied machen und „un-automatable Jobs“ schaffen. Eine umfassende Studie der Bertelsmann Stiftung, die 47 Millionen Stellenanzeigen analysierte, kam zu einem klaren Ergebnis: In 4 von 5 Stellenanzeigen werden Selbstmanagement-Kompetenzen gefordert. Doch welche dieser Fähigkeiten sind im Schweizer Kontext besonders entscheidend, um eine Karriere-Immunität gegenüber KI aufzubauen? Es sind vier Meta-Skills, die tief in der Schweizer Kultur und Arbeitsweise verwurzelt sind.
Diese Fähigkeiten gehen über einfache „Kommunikation“ oder „Teamfähigkeit“ hinaus. Sie sind komplex, kontextabhängig und erfordern ein tiefes menschliches Verständnis, das eine KI auf absehbare Zeit nicht replizieren kann. Wer diese vier Fähigkeiten meistert, wird nicht zum Bediener einer Maschine, sondern zum „KI-Mentor“ oder „Digital Humanist“ – eine Person, die zwischen Technologie und menschlichen Bedürfnissen vermittelt, übersetzt und moderiert.
- Kulturelle Adaptionsfähigkeit: Die Schweiz ist ein Mikrokosmos der Vielfalt. Wer die Fähigkeit besitzt, nicht nur zwischen Sprachen, sondern auch zwischen den Mentalitäten von Deutschschweiz, Romandie und Tessin zu vermitteln, überbrückt den „Röstigraben“ auch in digitalen Teams. Diese interkulturelle Empathie ist für eine KI nicht greifbar.
- Konsensfindung: Die Schweizer Tradition des Kompromisses und der Konsensfindung ist eine Superkraft in der modernen Arbeitswelt. Während eine KI oft eine datenbasierte, „optimale“ Lösung vorschlägt, kann der Mensch die Bedürfnisse verschiedener Stakeholder abwägen und eine Lösung finden, die von allen getragen wird.
- Diskrete Verhandlungsführung: Hier geht es nicht um lautes Feilschen, sondern um das subtile Ausloten von Interessen und das Finden von Win-Win-Situationen. Ein Mensch kann zwischen den Zeilen lesen, nonverbale Signale deuten und eine Vertrauensbasis schaffen – alles Aspekte, die einer KI fremd sind.
- Resilienz gegenüber Komplexität: Die Fähigkeit, in einem Umfeld von Ambiguität und widersprüchlichen Informationen einen kühlen Kopf zu bewahren und handlungsfähig zu bleiben. Als „KI-Mentor“ übersetzen Sie die komplexen Outputs der Technologie in verständliche Handlungsoptionen für Ihr Team.
Das Wichtigste in Kürze
- Strategie vor Taktik: Bauen Sie ein persönliches Kompetenz-Ökosystem auf, anstatt wahllos einzelne Trend-Skills zu lernen.
- Verlassen Sie die Komfortzone: Identifizieren und überwinden Sie aktiv die „Komfortskill-Falle“, indem Sie 10% Ihrer Lernzeit in völlig neue Gebiete investieren.
- Menschlichkeit als Trumpf: Konzentrieren Sie sich auf Meta-Skills wie Konsensfindung und kulturelle Adaptionsfähigkeit, die von einer KI nicht ersetzt werden können.
Wie Sie lebenslanges Lernen zur Gewohnheit machen statt zur lästigen Pflicht?
Die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens ist unbestritten. Doch für viele fühlt es sich wie eine zusätzliche, anstrengende Pflicht neben einem ohnehin schon vollen Arbeitsalltag an. Der Schlüssel zur Überwindung dieser Hürde liegt darin, das Lernen von einer „Pflicht“ in eine „Gewohnheit“ zu transformieren – ähnlich wie Zähneputzen oder der morgendliche Kaffee. Gewohnheiten erfordern keine Willenskraft, sie laufen quasi automatisch ab. Doch wie etabliert man eine solche Lerngewohnheit nachhaltig?
Eine effektive Strategie ist die Integration von Mikro-Lerneinheiten in den Schweizer Arbeitsalltag. Anstatt grosse Lernblöcke am Wochenende einzuplanen, die leicht geopfert werden, nutzen Sie die kleinen Zeitfenster, die bereits existieren. Die durchschnittliche Pendlerzeit im Zug beträgt in der Schweiz rund 30 Minuten – perfekt für einen Fachartikel oder eine Podcast-Folge. Die traditionell längeren Mittagspausen können für eine 20-minütige Lektion in einem Online-Kurs genutzt werden. Es geht darum, das Lernen nahtlos in bestehende Routinen einzubetten, anstatt neue, aufwändige Strukturen zu schaffen.
Der Wandel wird auch von Unternehmensseite stark vorangetrieben. Eine Prognose des World Economic Forum unterstreicht die Dringlichkeit und die Chancen, die sich daraus ergeben.
85% der Unternehmen planen, Weiterbildung zu priorisieren – das ist Ihre Chance.
– World Economic Forum, Future of Jobs Report 2025
Nutzen Sie dieses Momentum. Verankern Sie Ihre Lernziele systematisch in Ihren jährlichen Mitarbeitergesprächen. Machen Sie Ihre Weiterentwicklung zu einem offiziellen Teil Ihrer Rolle. Wenn Lernen nicht nur Ihre private Initiative ist, sondern auch vom Arbeitgeber erwartet und gefördert wird, steigt die Verbindlichkeit und die Motivation, es zur täglichen Gewohnheit zu machen.
Die Zukunft Ihrer Karriere liegt in Ihren Händen. Warten Sie nicht, bis Ihre Kompetenzen veraltet sind. Beginnen Sie noch heute damit, Ihr persönliches Kompetenz-Ökosystem zu gestalten und sichern Sie sich so Ihren Platz auf dem Schweizer Arbeitsmarkt von 2028 und darüber hinaus.